Sehenswertes

Die Mühlen in Gladbach

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bauch“, so war es einmal in den Tälern der Salm, des Kailbaches, der Lieser, des Gladbaches und an vielen kleinen Bächen im Bereich der heutigen Verbandsgemeinde Wittlich – Land. Auf 40 Mühlen arbeiteten in früherer Zeit die Müller. So auch zwei Mühlen in Gladbach. Die eigentliche Mahlmühle Gladbach, oder Gladbacher Mühle, links des Gladbaches am unteren Dorfende und etwa 500 Meter unterhalb dieser, auf der rechten Seite die Ölmühle.

Mahlmühle:

Erstmals urkundlich genannt wurde eine Mühle in Gladbach in einer Urkunde aus dem Jahre 1409.

Bis zum Jahre 1941 wurde die Mühle ausschließlich mit Wasserkraft betrieben und dann auf elektrischen Betrieb umgestellt. Im Jahre 1962 wurde der Mahlbetrieb eingestellt.

Der Baukomplex steht am unteren Dorfende und besteht aus einem Hauptbau mit Wohnhaus und Wirtschaftsteil, einem gesonderten Backhaus, Kleintierstall und ebenerdigem Keller. Der Hauptbau entstammt der Zeit vor 1811. Das Wohnhaus wurde 1900 renoviert, wobei die Versetzung der Haustür im Stil der Neurenaissance um eine Achse verschoben wurde.

Der Wirtschaftsteil des Gebäudes wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Backhaus entstammt dem Jahre 1839. Die Einrichtung wurde 1919 erneuert. Der ebenerdige Keller ist aus der 1.Hälfe des 19. Jahrhunderts. Der zweigeschossige Putzbau besitzt ein schiefergedecktes Satteldach und ist giebelständig zu Strasse angeordnet. Das Mühleninnere ist noch weitestgehend erhalten. Besonders bemerkenswert im Inneren ist das zweiflügelige oberschlächtige Wasserrad mit mächtigem Wellenbaum.

Die Ölmühle Gladbach:

Die Ölmühle Gladbach befand sich etwa 500 Meter unterhalb der Mühle auf der gegenüberliegenden Seite des Gladbachs. Die Ölmühle wurde im Jahre 1785 von Johann Valerius neu erbaut.

Wie lange die Ölmühle in Betrieb war, ist unbekannt. Auf alten topographischen Karten der Jahre 1940/50 ist noch eine Mühle verzeichnet. Das Gebäude wurde in jüngster Zeit vollständig renoviert und dient zur Zeit als Wohnhaus.

Die Filialkirche Gladbach

Die katholische Kapelle in Gladbach ist dem heiligen Valentin geweiht. Früher hatte die Kapelle den heiligen Willibrord als Patron.
Das Willibrordpartrozinium der Filialkirche von Gladbach ging zurück auf die Grundherrschaft der Abtei Echternach.
Die Gemeinde Gladbach feierte im Jahre 1988 das 200 jährige Bestehen ihrer Filialkirche.
Die heutige Kirche hatte jedoch schon verschiedene Vorgänger.

Im Jahre 1148 bestätigte Papst Eugen III. der Abtei Echternach den Besitz des Ortes Dreis mit seinen Kirchen („Dreise cum ecclesiis et appendiciis earum“).
Diese Bestätigung wurde im Jahre 1161 noch einmal von Papst Viktor IV bekräftigt. Die Kirche von Dreis, die im 14. Jahrhundert als Halbmutterkirche geführt wurde, besaß schon im 12. Jahrhundert mehrere Filialen, zu denen nach auch die urkundlich erst später genannte Filiale Gladbach gehörte, da es kaum vorstellbar ist, dass die damaligen Ortsbewohner auf den Bau einer Kirche in Gladbach verzichteten und täglich den weiten Weg zur Pfarrkirche nach Dreis zurücklegten.
Die erste tridentinische Visitation m Jahre 1569 verzeichnete für Gladbach 1 Altar und 1 Kelch.
Gladbach wurde neben Bruch als Filiale von Dreis aufgeführt. Patron der Kapelle war der heilige Willibrord.
Eine grobe Vorstellung vom Aussehen der Kapelle in Gladbach im 16. Jahrhundert liefern uns die Aufzeichnungen des Echternacher Abtes Johannes Bartels (1595-1607). In dem im Jahre 1597 angelegten Verzeichnis der Besitzungen und Einkünfte des Klosters hatte Bartels zur besseren Veranschaulichung kleine Federzeichnungen für die einzelnen Orte angefertigt.

Beschreibung für Gladbach: Ein Planwagen mit 4 Pferden bespannt bewegt sich den Anstieg hinauf zum Ort durch das Tal. Vor dem Planwagen rechts ist ein einzelnstehendes Gebäude (Mühle)? zu sehen. Seitlich des Planwagens sind die Getreidefelder und Äcker dargestellt, sicher eine Anspielung auf die Güter im Ort. „Ploichgut“, (Pflugland) die dem Kloster jährlich ein halbes Malter (Maßeinheit) Weizen lieferten.
Für den Betrachter ist der Ort mit der Kirche besonders auffallend. Das Dorf besteht anscheinend nur aus wenigen Gebäuden die sich eng um die Kirche scharren. Die Kirche ragt lediglich mit ihrem hohen Turm über die restlichen Gebäude hinaus.
Die Kapellen von Gladbach und Bruch blieben Filialen von Dreis bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts.

Während der verschiedenen Neuordnungsplänen der Diözese Trier, kurz nach dem Jahre 1800, wurde Gladbach bei der ersten Umschreibung der Diözese Metz, zu der auch die Gebiete des ehemaligen Wälder Departements gehörten, im Jahre 1803 als Sukursalpfarrei (Filiale) des Kantons Dudeldorf aufgeführt. Bei der 2. Umschreibung im Jahre 1805 wurde Gladbach jedoch wieder gestrichen, an dessen Stelle trat dann Bruch.
Als im Jahre 1808 die Filiale Bruch von der Pfarrei Dreis abgetrennt und zur Pfarrei erhoben wurde, wurde auch gleichzeitig die Filiale Gladbach abgetrennt und der neuen Pfarrei Bruch als Filiale zugeordnet.
Die katholische Kirche in Gladbach ist heute dem Heiligen Valentin und der heiligen Apolonia geweiht.

Baugeschichte
Im Jahre 1713 rügt der Visitator anlässlich der Visitation den schlechten Bauzustand der Kapelle in Gladbach: „Die Kapelle von Gladbach steht im Dorf, ist im miserablen Zustand:“
Aber es währte noch bis zum Jahre 1788, ehe die Gemeinde mit dem Bau einer neuen Kapelle begann.
Das Gebäude, ein einschiffiger Bau in Bruchstein war schlicht verputzt, mit einem dreiseitig geschlossenen Chor. Die Gebäudemaße betrugen im Lichten 14,75m lang und 7,22 m breit. Der Eingang auf der Westseite war mit einem rund bogigen Pilaster Portal in rotem Sandstein versehen. In der Mitte befand sich ein Schlussstein mit einem darüber befindlichen Nischenaufbau.
Zu Anfang der 60er Jahre unseres Jahrhunderts stellte man immer wieder fest, dass die Kirche für die mittlerweile gestiegene Bevölkerungszahl der Gemeinde Gladbach von ca. 220 Einwohner im Jahre 1800 bis auf ca. 400 Einwohner im Jahre 1960 vor allem an Festtagen zu klein geworden war. Man erwog deshalb eine Erweiterung der Kirche und zwar eine Verlängerung der Längsachse um etwa 1 Joch und den seitlichen Anbau einer Sakristei.
Aber das Projekt musste immer wieder wegen der fehlenden Finanzen verschoben werden. Schließlich war es endlich im Oktober 1971 soweit. das Kirchenschiff wurde seitlich durch den Anbau von 2 Seitenschiffen erweitert, wodurch der Grundriss der Kirche nun eine Kreuzform bildet. Durch diese Erweiterung erzielt man gleichzeitig eine positive Raumentwicklung im Innenbereich.
Am 20.12.1972 wurde die neue Filialkirche Gladbach feierlich geweiht.

Die 7 Gefälle in Gladbach
Es gibt in Gladbach 7 Kreuze, zu denen früher die Bevölkerung bei besonderen Bittgängen pilgerte:
1. an der Friedhofsmauer (Eingang)
2. Auf dem Steineberg, erneuert nach dem Krieg um 1950
3. Auf dem Kreuzberg, das Bild der schmerzhaften Muttergottes
4. Unterhalb der Mühle auf der Kreuzwiese
5. Am Waldweg nach Bruch (Hostert)
6. Am neuen Weg
7. Am Pfad nach Niersbach
Ein Bildstock wurde während des Krieges am Fußweg in Richtung Greverather Mühle errichtet.