Das ehemalige Lehrerwohnhaus in Gladbach
Das alte Lehrerhaus – Ein neues Zentrum für Gemeinschaft
Das ehemalige Lehrerwohnhaus in Gladbach blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Errichtet im Jahr 1939 und fertiggestellt 1942/43, diente es bis 1977 dem Dorflehrer als Unterkunft. Danach wurde es bis 2018 von einer Familie bewohnt. In den letzten Jahren war das Gebäude stark in die Jahre gekommen und konnte nicht mehr vermietet werden. Doch die Gemeinde Gladbach sah in dem traditionsreichen Haus eine Chance – nicht nur zur Erhaltung des historischen Dorfbildes, sondern auch zur Schaffung eines lebendigen Begegnungsortes im Herzen des Ortes. Aufgrund seiner zentralen Lage direkt neben der Schule und im Ortskern sollte es nicht veräußert, sondern für die Dorfgemeinschaft erhalten und sinnvoll genutzt werden.
Neues Leben im alten Gemäuer
Nach sorgfältiger Prüfung der baulichen Voraussetzungen, möglicher Kosten und Fördermittel wurde das Gebäude umfassend saniert und in ein modernes Multifunktionshaus umgewandelt. Die offizielle Einweihung ist am 20. Juni 2025 erfolgt.
Im Erdgeschoss befindet sich ein großzügiger Aufenthaltsraum mit einer Küche, geeignet für Feiern und Veranstaltungen mit 30–40 Personen. Zudem stehen barrierefreie Sanitäranlagen sowie separate Toiletten zur Verfügung.
Ein Ort für alle
Das neue Multifunktionshaus steht allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen aus der Umgebung offen. Es bietet Raum für:
• Vorstandssitzungen der örtlichen Vereine
• Gemeinderatssitzungen
• Private Feiern
• Workshops und Seminare
• Beratungsangebote
• Begegnung, Austausch, Diskussionen und vieles mehr
Ziel ist es, das gesellschaftliche Miteinander im Dorf aktiv zu fördern, gemeinschaftliche Initiativen zu stärken und einen dauerhaften Treffpunkt zu etablieren – als Ergänzung zur bestehenden Mehrzweckhalle.
Service für Wanderer
Ein besonderes Angebot richtet sich auch an Wanderer und Gäste, die Gladbach auf ihren Touren durchqueren: Eine öffentliche, barrierefreie Dusch- und Toilettenmöglichkeit steht zur Verfügung.
Das Multifunktionshaus kann ab sofort auch für private und öffentliche Veranstaltungen angemietet werden. Informationen zu den Nutzungsbedingungen und Buchungsanfragen erhalten Sie über die Gemeindeverwaltung.
Das Lehrerhaus im Wandel der Zeit
Ein Lebensverlauf in Reimen erzählt und geschrieben von
Anita Zimmer, Gladbach im Februar 2025
Ein Lebensverlauf des Lehrerwohnhauses, voll Menschen, Geschichten, mal Freud, mal Krauses. Es steht seit Jahren fest im Dorfgewand, ein stiller Zeuge hier im Heimatland. Von alten tagen bis zur neuen Zeit, erzählt es von Wandel, Leid und Heiterkeit.
Es wurde vor dem 2. Weltkrieg gebaut
und Lehrer Robert Thelen anvertraut.
Der Krieg kam und Gladbach hatte kein Geld, die Schule wurde nicht fertig gestellt.
Sie diente als Gefangenenlager,
Arbeit war genug, die Kost war mager.
Denn durch die Staud wurde von Greverath nach Bruch eine Wasserleitung gebaut.
Das Lehrerwohnhaus, ach du Schreck, diente als Schule, 2 Räume wurden gebraucht zu dem Zweck.
Der Krieg war zu Ende da kam zum Glück auch Walter aus der Gefangenschaft zurück Er war auch Lehrer, blieb in Gladbach parat, Robert zog fort wurde versetzt nach Gipperath.
Eine junge Lehrerin aus Lüxem ist dann gekommen, der Walter hat sie zur Frau genommen.
2 Kinder, ein Mädchen und ein Bube, die konnten nun durch das Lehrerhaus toben. Doch der Walter war sehr krank und manchmal lagen seine Nerven blank. Er hatte, ich wag´s kaum zu sagen, vom Krieg einen schlimmen Magen.
Es führte oft zum Schulausfall, eines Tages kam der Knall, er wurde frühpensioniert und sie zogen fort, hatten sich Wittlich ausgewählt zum neuen Wohnort.
Ein Junglehrer kam aus Greimerath, er wollte die Schule bringen auf Trab. Er war verliebt und auch verlobt hat vielleicht die Ehe auch schon geprobt.
Das Lehrerwohnhaus war ihm zu fad, er hat versucht und wurde nicht zu guter Letzt an eine neue Schule nach Oberöfflingen versetzt
Wieder kam ein Junglehrer an, nach Gladbach zog er irgendwann. Er kannte Gladbach schon, er war ja des Heidweiler Försters Sohn. Er war noch Junggeselle, und ab und zu war seine Mama zum Putzen zur Stelle. Dann kam die Schulreform, er war betroffen – nach Pantenburg so stand´s ihm, Offen.
Von dort kam dann ein Lehrerehepaar mit 2 Kindern, sie hießen Klar. 3 Kinder sind noch hinzugekommen, die haben das Lehrerhaus mit trara genommen. Sie lebten glücklich hier und hatten auch allerlei Getier.
Doch eines Tages ach du Schreck zogen sie von Gladbach weg, hatten ein Haus gebaut in Esch. Nun stand das Lehrerwohnhaus leer, doch Heinz Schneid sen. dachte sich das ist nicht verkehrt. Er zog ein mit seiner Hilde seinem Schatz, vier halbwüchsige Kinder machten nun Rabazz. Wenn samstags Autowaschtag war, war für die Nachbarn sonnenklar, Radio und Fernseher blieben aus, denn die Musik von Heinz jun. schallte durchs ganze Haus.
Sie lebten glücklich und zufrieden dort.
Die Tochter Ulla zog es fort. Heinz und Lothar aber blieben ungemach, in dem schönen Gladbach. Dann waren Heinz sen. und Hilde allein, als Heinz Rentner wurde dachte er, oh nein ich muss noch was tun, ich will noch nicht ausruhen. So wurde er ach du Scheibenkleister, in der Schule noch Hausmeister. Doch wie es nun mal so im Leben ist haben sie sich dann doch verpisst. Das Haus stand nun Jahre leer, es war zum Haare raufen, ein Schild stand davor, Haus zu verkaufen. Keiner wollte es haben ein Haus ohne Heizung und Komfort, zu unmodern war das Wort.
Dann kam Sylvia, wie euch bekannt, als erste Gladbacher Ortsbürgermeisterin hier im Heckenland.
Sie wollte das schlafende Dörfchen zum Leben erwecken hat geschaut in so manch dreckige Ecken, was ihr nicht gefiel, es zu ändern war ihr Ziel. Nachts lag sie wach, voll Sorgen und Fragen,
was wohl das alte Haus wird tragen.
Das Lehrerhaus – einst voller Leben –
kann man ihm noch Hoffnung geben?“
Sie ließ sich beraten und welch ein Glück, hat das Land Fördergelder geschickt. Vom Dach bis zum Keller wurde es saniert, auch eine Heizung wurde installiert. Sie haben geschuftet so manches Jahr, viel selber gemacht denn Geld war rar.
Es wurde gestrichen, gepflastert und gepflanzt nun ist es fertig, Gott sei Dank.
„An einer Kreuzung, gut sichtbar im Ort,
zu Fuß, mit Wagen, führt kein Weg mehr fort.
So wurde das Haus mit viel Fleiß und Geschick für das Dorf ein wirklich schöner Anblick.